Die 15. Ausgabe des Weimarer Rendez-vous mit der Geschichte findet nach einem Übergangsjahr wieder in gewohnter Größe statt!
Zurück zur Übersicht24.10.2023
Dank der Förderung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien können das Festivalteam und seine Partner auf ein breit aufgestelltes Programm aus insgesamt 32 Podiumsdiskussionen, Vorträgen, Stadtführungen, Filmen und Theater setzen. Das in Deutschland einzigartige internationale Geschichtsfestival findet vom 03. - 05.11.2023 in Weimar statt. Wie bereits im Vorjahr, ist das Rendez-vous zudem mit Veranstaltungen in der Region zu Gast, dieses Mal in Arnstadt und Gotha, am 02.11.2023.
Festivalmotto
»Tempo, Tempo! Zeit und Zeitwahrnehmungen in der Geschichte« lautet das diesjährige Motto, an welchem sich die vielfältigen Veranstaltungen ausrichten werden. Thematisiert werden im Besonderen die gefühlte Schnelllebigkeit in der Gesellschaft und die damit oft einhergehende Überforderung des Einzelnen. Dieses Phänomen findet sich in vielen Umbruchsituationen seit der Antike wieder. „Auch heute spüren wir dies überall“, sagt der wissenschaftliche Leiter des Festivals, Dr. Andreas Braune: „sei es in der Kommunikation, in der wir jederzeit erreichbar sind. Sei es in der Arbeitswelt, wo jede Minute zählt. Sei es in der Politik, wo das schnellste Statement den Ton einer Debatte setzt. Allerdings ist die Wahrnehmung, dass sich das gesellschaftliche Tempo immer weiter steigert, relativ neu und eng mit der Moderne verknüpft. Zuvor waren vor allem Zeitvorstellungen zentral, die stärker an den Rhythmen der Natur oder an religiösen Elementen orientiert waren.“
Über solche und weitere Phänomene der Zeit und Zeitwahrnehmung können sich die Festivalbesucher in unterschiedlichen Veranstaltungsformaten mit international renommierten Referent*innen austauschen und miteinander ins Gespräch kommen.
Eröffnungsveranstaltung
Die zentrale Eröffnung des Festivals findet am 03.11.2023 in der Notenbank in Weimar statt. Als Festredner ist der frühere Bundesvorsitzende der SPD und Bundesminister Rudolf Scharping geladen. Begleitet wird die Veranstaltung durch den Kabarettisten Bernard Liebermann (Weimarer Kabarett), der die Veranstaltung mit seinen ganz eigenen Gedanken zum Thema Tempo begleiten wird.
Festivalprogramm
Am 04. und 05. November 2023 finden die Festivalveranstaltungen sowohl in der Notenbank als auch im Rathausfestsaal und im Stadtmuseum in Weimar statt. Die Programmpunkte beschäftigen sich etwa mit der radikalen Frauenbewegung in Europa um 1900, mit den Themen Langeweile und Warten als Phänomene der Moderne oder auch mit den auf uns von der Tagespresse bis zu Social Media einströmenden Nachrichtenfluten.
Auszug aus dem Programm:
● »Wie lange noch? Langeweile und Warten als Phänomene der Moderne (1850-1950)«
Moderation: Prof. Dr. Armin Owzar (Paris)
Prof. Dr. Martina Kessel (Bielefeld)
Dr. Robin Kellermann (Berlin)
04.11.2023 | 10.00 Uhr | Notenbank
● »Nicht schnell genug: Die radikale Frauenbewegung in Europa um 1900«
Moderation: Dr. Kerstin Wolff (Kassel)
Dr. Iwona Dadej (Halle)
Prof. Dr. Johanna Gehmacher (Wien)
Dr. Jens Riederer (Weimar)
Kooperation mit dem Archiv der deutschen Frauenbewegung Kassel
04.11.2023 | 11.00 Uhr | Stadtmuseum
● »Nachrichtenfluten – Von der Tagespresse zu Twitter/X«
Moderation: Dr. Christian Pantle (Augsburg)
Prof. Dr. Rudolf Stöber (Bamberg)
Helmut Broeg (Stern)
Gerlinde Sommer (Thüringische Landeszeitung)
Kooperation mit dem Magazin G/GESCHICHTE
05.11.2023 | 11.00 Uhr | Notenbank
● »Über runde Tische, Räte und andere Formen demokratischer Selbstorganisation in revolutionären Zeiten«
Moderation: Dr. Markus Lang (Weimar)
Dr. Veronika Helfert (Wien)
Maria Schultz (Potsdam)
Dr. Hanna Delf von Wolzogen (Potsdam)
Kooperation mit der Gesellschaft zur Erforschung der Demokratie-Geschichte
05.11.2023 | 17.00 Uhr | Rathaussaal
Ein besonderes Format bildet eine Doppelveranstaltung, die in Zusammenarbeit mit der Oral-History-Forschungsstelle an der Universität Erfurt entsteht: Unter dem Titel »Die Rasanz der Transformation: Bangen, Freuen, Lernen, Beeilen und Warten im Systemwechsel 1989/90« wird es nach einem wissenschaftlich besetzten und international vergleichendem Podium zu diesem Thema ein »Erzählcafé« geben, bei dem sich alle Zeitzeug*innen der Wendejahre über ihre Erinnerungen und Erfahrungen austauschen können.
Im Weimarer Kino mon ami wird es ein zum Motto passendes Programm aus vier kenntnisreich eingeführten Filmen geben, darunter der junge Klassiker „Lola rennt“ von 1998, aber auch der alte Klassiker „Modern Times“ von und mit Charlie Chaplin von 1936 mit Piano-Begleitung.
Wie bereits im vergangenen Jahr findet das Festival jedoch nicht nur in Weimar statt, sondern ist bereits am 02.11.2023 in Arnstadt & Gotha zu Gast. Außerhalb Weimars erwarten das Publikum die folgenden Themen:
● Arnstadt:
Multimediales Theaterstück zur Weimarer Republik: »Im Rausch der Neuen Zeit« Kooperation mit dem Weimarer Republik e.V. und dem Theater Arnstadt
02.11.2023 | 19.30 Uhr | Theater im Schlossgarten
● Gotha I:
»Die letzte Gothaer Postkutsche und die europäischen Verkehrsrevolutionen, 1860-1930«
Moderation: Dr. Andreas Braune (Jena)
Dr. Thomas Eisentraut (Dresden)
Prof. Dr. Kurt Möser (Karlsruhe)
Dr. Alexander Krünes (Gotha)
Kooperation mit der Stadt Gotha und dem Förderverein Gothaer Tivoli e.V.
02.11.2023 | 16.00 Uhr | Tivoli Gotha
● Gotha II:
»Mit uns zieht die neue Zeit: Zeitkritik und revolutionäres Zeitempfinden in der frühen Arbeiterbewegung«
Moderation: Judy Slivi (Gotha/ Erfurt)
Prof. Dr. Werner Greiling (Jena)
Knut Kreuch (Oberbürgermeister von Gotha)
Prof. Dr. Thomas Kroll (Jena)
Kooperation mit der Stadt Gotha und der Friedrich-Ebert-Stiftung
02.11.2023 | 18.00 Uhr | Tivoli Gotha
Auch an den 2021 ins Leben gerufenen »Tag der Geschichte« wird das Festival in diesem Jahr anknüpfen. Die Kooperationspartner des Festivals öffnen ihre Pforten und zeigen vielfältige Geschichten, die sich (nicht nur) hinter den Fassaden verbergen. So können sich die Besucher im Nietzsche-Archiv der Beschleunigung zu Zeiten des Philosophen widmen oder ein Erzählcafé der Bauhaus-Universität besuchen, bei dem die Hochschulgeschichte Ost thematisiert wird. Ein Stadtrundgang wird an Orte der Zwangsarbeit in Weimar führen und ein Vortrag die Verbindungen von Bauhäuslern und dem nationalsozialistischen System untersuchen.
Mit den Worten „[n]ehmen Sie sich mit uns und den geladenen Referent*innen die Zeit, der Zeit in der Geschichte auf den Grund zu gehen“ laden der wissenschaftliche Programmleiter Dr. Andreas Braune, die Geschäftsführerin des Fördervereins Franka Günther, die organisatorische Programmleiterin Julia Heinrich sowie das 5-köpfige Team die Festivalgäste ein.
Wie immer ist der Eintritt bei allen Veranstaltungen frei!
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Das Weimarer Rendez-vous mit der Geschichte ist ein deutschlandweit einzigartiges internationales Festival, das seit 2009 zur Diskussion über aktuell relevante Themen im historischen Kontext einlädt.
Das Festival 2023 wird gefördert durch Mittel der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und erhält eine finanzielle Unterstützung auch von der Stadt Weimar, der Sparkasse Mittelthüringen, der Weimarer Wohnstätte GmbH und dem Institut français in Deutschland.
Alle Informationen zum Programm mit tagesaktuellen Neuerungen finden Sie auf der Webseite: [www.weimarer-rendezvous.de]
Weitere Informationen zum Programmteam und ein Blick hinter die Kulissen der Programmplanung finden Sie außerdem auf den Social-Media-Kanälen:
Weimarer Rendez-vous (@weimarer_rendezvous) • Instagram-Fotos und -Videos
Weimarer Rendez-vous mit der Geschichte | Weimar | Facebook
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