Chronik Teil 3 - Die Wendejahre
Der Fall der Mauer und das Ende der DDR bringt große Veränderungen für Weimar-West mit sich. Vor der Sparkasse (damals in der Warschauer Straße) bildet sich eine lange Schlange beim Währungsumtausch.
Die Umbenennung der Oberschule „Erhard König“ in "Carl-August-Musäus Schule" mit dem Schreibfehler "C" in Karl auf dem Schulschild, heute Thüringer Gemeinschaftsschule Carl Zeiss, erfolgt 1990, ein Jahr später wird aus der Lenin-Oberschule das Hoffmann-von-Fallersleben-Gymnasium. Die Hanoier Straße wird zur Soproner.
Nun ist der Name "Am Stadion" auch ganz offiziell Vergangenheit, seit dem 27. Februar 1991 trägt unser Stadtteil den Namen "Weimar-West".
1990 gründet Paul Kaiser den "Bürgerrat", der in einer Einwohnerversammlung als Interessenvertretung des Stadtteils bestätigt wird. Für elf Jahre wird der Bürgerrat sich für Weimar-West einsetzen, die Stadtteilzeitung "Bürgerinformation" herausgeben und etliche Feste organisieren.
Im Oktober 1990 erhalten Paradies und Rabenwäldchen den Schutzstatus eines Naturdenkmals.
1995 geht das neue Blockheizkraftwerk in Betrieb. Es verbraucht deutlich weniger Fläche als sein Vorgänger, die frei gewordene Fläche wird allerdings erst sehr viel später als Sportplatz genutzt werden.
Mittels Busverkehr ist Weimar-West schon seit 1979 mit dem Stadtgebiet verbunden, 16 Jahre später kommt der Bahnhaltepunkt hinzu, feierlich eingeweiht am 22. Mai 1995. Ab 1996 verkehrt auf der Strecke Weimar-Kranichfeld für wenige Jahre der skurrill anmutende "Doppelstock-Schienenbus" der Baureihe 670, hier am Hauptbahnhof Weimar zu sehen.
Nachdem in der Wendezeit alle Arbeiten am zentralen "Schlammloch" abgebrochen wurden, rollen im Frühjahr 1995 endlich die Bagger an. Der Straßburger Platz wird bebaut.
Plan des Straßburger Platzes von 1994. In der Mitte des Platzes ist hier allerdings ein Brunnen eingezeichnet. Dieser konnte aus Kostengründen nicht realisiert werden, an seiner Stelle ist heute der Europastein zu finden, eingeweiht am 23. August 1996.
Das "Igelnest" im Gaststättenkomplex am Straßburger Platz, eröffnet im Februar 1996, hier gibt es Billiard und vier Kegelbahnen.