Quartiersmanagement Weimar-West

 

Chronik Teil 2 - von 1982 bis 1988

Straßenübersicht des Wohngebiets "Am Stadion", nach 1981 und vor 1985, die Brücke zur Schwanseestraße ist bereits eingezeichnet, das Gemeindezentrum, die Polyklinik, die Erhard-König-Schule (heute TGS) und der Jugendclub noch nicht.

Zu Beginn des Jahres 1982 gibt es in Weimar-West bereits über 2000 Wohnungen. Nun konzentriert sich die Bautätigkeit auf die bis dato vernachlässigte Infrastruktur. Die ersten Geschäfte ziehen in die Ladenzeile Warschauer Straße 26 ein, eine Textilverkaufsstelle, eine Drogerie, ein Schuhgeschäft und ein Blumenladen der Gärtnerischen Produktionsgenossenschaft GPG. Die Zeit der provisorischen Lösungen des Postamts und des Konsums (in der Moskauer Straße) gehen zu Ende, am späteren Straßburger Platz (damals noch liebevoll "Schlammloch" genannt) wird der heutige REWE-Markt als Kaufhalle eröffnet. Der Eingang an der heutigen Rückwand zeigt zur Fußgängerzone in der Warschauer Straße.


Ebenfalls in der Warschauer Straße 26 eröffnet im März '83 der "KLUB", ein halbes Jahr später erhält er seinen vollen Namen: Klub der Werktätigen Johannes R. Becher. Nach der Wende wird er bis zu seiner Auflösung noch kurzzeitig als "Thüringen-KLUB" weitergeführt.

Ab Januar 1985 gibt es in Weimar-West auch einen Jugendclub, am selben Standort, an dem er heute zu finden ist. Damals unter dem einfachen Namen "Jugendclub Am Stadion".

1984 sind die Brunnenstuben im Rabenwäldchen in einem kläglichen Zustand, die fünf Weimarer Laufbrunnen, die aus den Stuben versorgt werden, führen wie einige Weimarer Brunnen seit längerem kein Wasser. Dies sind der Delphinbrunnen (Teichplatz), der Muschelbrunnen (Schwanseestraße), der Herderbrunnen sowie der Geleit- und der Donndorfbrunnen (beide Geleitstraße). Die Interessengemeinschaft Brunnen und die Feierabendbrigade nehmen sich den Brunnenstuben, den Brunnen und den Anschlüssen an und bald fließt wieder Wassser in den Laufbrunnen. Wobei zur Eröffnung des Brunnens am Lesebrunnen 1986 noch ein Bierfass angeschlossen wurde.

 

Am 21. Juni 1986 wurde der Grundstein für das "Evangelische Gemeindezentrum Paul Schneider, Weimar gelegt. Namensgeber ist der evangelische Pfarrer Paul Schneider, der nach zweijähriger Haft 1939 im KZ Buchenwald ermordet wurde. Im KZ verkündete Schneider trotz schwerer Misshandlungen und Folter weiterhin das Evangelium, bekannt wurde er als "Prediger von Buchenwald".

Seit dem 30. August 1985 gibt es in Weimar-West drei Schulen: Die heutige Gemeinschaftsschule Carl Zeiss eröffnet als "Erhard-König-Schule".

Auf der linken Seite zu sehen, das heutige Bürgerzentrum in der Prager Straße 5, 1986 als Ärztehaus eröffnet. Im Hintergrund links das Rabenwäldchen und rechts eine Leerstelle. Dort wird bald mit dem Bau des Gemeindezentrums begonnen, der Flachbau, in dem heute "Pizza Roma" zu finden ist, folgt erst deutlich später. 

Modell des Gemeindezentrums und Fortschritt der Bauarbeiten im Herbst 1986.

Etwas mehr als zwei Jahre später ist es so weit, das Gemeindezentrum wird feierlich eröffnet. Hier fehlt noch der Glockenturm, dieser war zwar in den Planungen vorgesehen, wurde während der DDR jedoch nicht genehmigt und komplettiert das Gemeindezentrum erst seit 1997. Die drei Glocken (benannt nach Margarete und Paul Schneider sowie Jesus Christus) werden ein Jahr darauf im Turm aufgehangen.

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