Chronik Weimar-West - Die Anfänge 1974 bis 1981
Nachdem bereits 1974 die Konzeption (hier waren noch Gebäude mit 16 Geschossen vorgesehen) beschlossen wurde, beginnen 1977 die Bauarbeiten für den "Wohnkomplex Am Stadion". Der Begriff "Weimar-West" wird wegen der Assoziation zu West-Berlin vermieden und wird sich erst viel später durchsetzen. Es beginnt mit der Beräumung der Kleingartenanlagen im Januar, im selben Jahr wird die slawische Siedlung aus dem 9. und 10. Jahrhundert freigelegt, mit über 2500 Keramikbruchstücken einer der bedeutendsten Fundplätze in Thüringen. Die Kleingärtner werden entschädigt, in Tröbsdorf ensteht die Anlage "Am Ried" als Ersatz.
Bauplan aus dem Jahr 1978. In der Moskauer Straße entsteht der erste zusammenhängende Block. Auch ohne Gemeindezentrum und DRK-Pflegeheim ist die Grundstruktur schon deutlich zu erkennen.
Als erste Schule wird die Polytechnische Oberschule Karl-Liebknecht am 1. September 1979 eröffnet - die heutige Albert-Schweitzer-Grundschule.
Zwischen Mai 1979 und September 1980 entsteht das heutige Humboldt-Gymnasium, die Polytechnische "W.-I.-Lenin-Oberschule". Bereits 1978 ist die Presse bereits voller Lob für die Pläne des Experimentalbaus:
Kurz vor dem 10. Parteitag der SED im April 1981 wird in der Tageszeitung "Das Volk" ein positives Resümee der nun fünfjährigen Bautätigkeit. Hier ist allerdings die Rede davon, dass die Bauarbeiten 1983 mit dem Bau von zwei Altenwohnheimen und einer Ambulanz abgeschlossen sein werden. Die Ambulanz bzw. Polyklinik (das heutige Bürgerzentrum) wird erst 1986 eröffnet werden. Mit der Fertigstellung der Brücke im Juli 1981 ist das Wohngebiet nun über die Schwanseestraße zu erreichen. Der Übergang an der Röhrstraße war nie für den Straßenverkehr vorgesehen. Damit verschwindet auch die Bushaltestelle an der Sickingenstraße, von nun an gelangt man mit dem Stadtverkehr direkt ins Wohngebiet. |